Ein Welpe kommt ins Haus...

       ... worauf Sie achten müssen

 

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Im Vorfeld möchte ich Ihnen einige Gedanken mitteilen... sich für einen Hund zu entscheiden, bedeutet Verantwortung- und zwar Verantwortung übernehmen vom jungen Hund bis hin zum Senior. Er hat das Anrecht darauf, dass Sie sich liebevoll um ihn kümmern, auch wenn mal etwas nicht so rund läuft. Und das Anrecht, dass Sie in den letzten Stunden bei seinen letzten Atemzügen die letzte Ehre erweisen und er bei seinem Menschen friedlich einschlafen kann.


Bedenken Sie, dass der Anschaffungspreis eines Hundes die kleinste Ausgabe ist welche in einem ganzen Hundeleben anfällt. Ein qualitativ gutes Futter sollte der Liebling bekommen, ein billiges Discounterfutter mit wenig Fleischanteil ist nicht zu empfehlen. Die Welpenschule, die obligatorischen Hundekurse und bestenfalls ein Junghundekurs sollten besucht werden. Für den Zwergpinscher ist es ideal wenn er auch nach den obligatorischen Kursen weiterhin neue Sachen lernen darf, es gibt viele verschiedenen Möglichkeiten. Plauschgruppe in der Hundeschule, Begleithundeprüfung, Fährtenarbeit, Agility oder Trickschule. Jährlich fallen Kosten an, für die Impfungen, Entwurmungen und Checks. Es kann auch sein, dass der Liebling plötzlich ein Leben lang Medikamente benötigt oder dass der Seniorenhund im Alter spezielle Medizin braucht um noch ein schmerzfreies Leben zu führen. Haben Sie daran gedacht, dass jederzeit ein Notfall eintreten kann und der Hund operiert werden muss und plötzlich steht eine grosse Tierklinikrechnung an?  Alle diese Punkte gehen schnell ins Geld und dies sollte man bei einer der Entscheidung einen Hund zu kaufen oder zu übernehmen bedenken. Legen Sie sich ein kleines finanzielles Polster an, empfehlenswert ist auch eine Tierversicherung abzuschliessen. Gerade bei Operationen lohnt sich diese Versicherung.


Ein wichtiger Punkt ist auch „die Zeit“. Für einen Hund braucht man Zeit – Zeit für die täglichen Spaziergänge, Zeit für die Hundeschule, Spielen und Schmusen zuhause. Voll berufstätige Menschen sollten sich keinen Hund zulegen, da sie ihm nicht gerecht werden können (ausser man kann den Hund mit zur Arbeit nehmen oder es ist eine andere Person zuhause).


Ich bin mir sicher, Sie haben sich mit diesem Thema eingehend befasst.


Deshalb gratulieren wir Ihnen zu Ihrer Entscheidung... freuen Sie sich auf aufregende Zeiten mit Ihrem Welpen.

Nun ist es soweit,  Ihr Welpe kommt zu Ihnen nach Hause. Mit dieser Entscheidung haben Sie eine wundervolle und auch verantwortungsvolle Aufgabe übernommen.

 

Vorab möchte ich Ihnen die Entwicklung Ihres Welpen zum Junghund aufzeigen.

Die Entwicklung des Hundewelpen zum Junghund
Vegetative Phase (1. und 2. Woche)
In dieser Phase sind die Augen und Ohren noch geschlossen, der Geruchssinn ist noch nicht sehr stark entwickelt.

Übergangsphase (3. Woche)
Jetzt öffnen sich die Lidspalten und die äußeren Gehörgänge, sehen kann der Welpe aber noch nichts. Erst mit der dem 17. oder 18. Lebenstag entwickelt sich die Sehfähigkeit. Dasselbe trifft für das Gehör zu. Hat der Welpe vorher fast ausschließlich getrunken und geschlafen nimmt er nun seine Wurfgeschwister und die unmittelbare Umgebung aktiv wahr.

Prägungsphase (4-7. Woche)
Augen, Nase und Ohren sind nun voll entwickelt. In dieser Zeit lernt der Welpe im Idealfall mit ganz unterschiedlichen Eindrücken (Menschen, Geräuschen, optischen Eindrücken etc.) umzugehen. Er nimmt sein Umfeld bewusst wahr und lernt seine Sozialpartner kennen.
Im Spiel mit seinen Wurfgeschwistern lernt er seinen sozialen Rang zu finden und sich und die anderen auszutesten. In dieser Zeit wird seine Persönlichkeit und sein Temperament geprägt.
Wird in dieser Zeit ein Welpe isoliert gehalten und mit keinerlei Eindrücken bzw. Sozialpartnern zusammen gebracht, kommt es mit größer Wahrscheinlichkeit später zu Sozialisierungsproblemen die man nur noch schwer aufarbeiten kann.

Sozialisierungsphase (8. bis 12. Woche)
Der Welpe beginnt, seine Umwelt zu entdecken und sich in die Rangordnung einzufügen. Alles war er jetzt lernt, lernt er sozusagen fürs Leben. Im Rudel wird der Welpe jetzt vom Rüden erzogen und genau diese Aufgabe müssen wir nun übernehmen. Ist der Welpe auch noch so süß… es ist in dieser Zeit absolut notwendig dem Welpen liebevoll aber auch konsequent seine Grenzen aufzuzeigen.
Die große Neugier, aufgeschlossen- und Lernfähigkeit der Welpen sollten wir uns dabei unbedingt zu nutzen machen. Der Kontakt zu anderen Welpen, Menschen aber auch neuen Geräuschen, unterschiedlichen Bodenbelägen, anderen Tieren etc. ist unerlässlich.
Diese Zeit ist die wichtigste Zeit für uns und den Welpen.

Alle in dieser Zeit, durch falsche Behandlung erfahrenen Unsicherheiten und Ängste sind nach dieser Phase kaum mehr rückgängig zu machen und wirken in der Hundeseele sein ganzes Leben nach.
Hunde haben kein festgelegtes Instinktwesen. Es reicht also nicht aus, alle angeborenen Verhaltensweisen zu erlernen, um besser mit dem Hund zurecht zu kommen. Wichtig ist es die altersbedingten, angeborenen Lernfähigkeiten genau zu analysieren, sein Verhalten zu den Eltern zu beobachten.

Gerade das Verhältnis Vater-Rüde und Welpen (der Vater-Rüde übernimmt einen großen Teil der Erziehung) und gibt uns viel Aufschluss darüber, wie sich die Interaktionen zwischen dem Vater-Rüden und dem Welpen in den einzelnen Lebensphasen gestaltet und wie sich dadurch die Hundepersönlichkeit aufbaut.
Das Wissen um die Sozialentwicklung der Hunde und das diese lernen müssen, erleichtert uns den Umgang und dessen Erziehung. Weite und Umfang der sozialen Partnerschaft zwischen Mensch und Hund werden eben jetzt in der Sozialisierungsphase unwiderruflich geprägt und wirken für alle weitere Zukunft auf fast alle Eigenschaften des Hundes ein.


Die vorgebliche »Wesensschwäche« so vieler Hunde beruht häufig genug auf Erziehungsfehlern in der Sozialisierungsphase, in der zumeist viel zu wenig mit dem Hund gespielt, dafür umso mehr »dressiert« wird. Manche Menschen halten sich für verhinderte Löwenbändiger und den Hund für einen wilden, reißenden Wolf, wobei sie gleich zwei Denkfehler begehen.

Erstens ist ein Raubtierdompteur längst kein Tierbändiger mehr, der die »wilde Bestie« unter seinen eisernen Willen zwingt, sondern ein feinfühliger Tierfreund, der weiß, dass er die größten Leistungen nur dann erwarten kann, wenn die großen Katzen mit Freude bei der Arbeit sind. Zweitens gibt es keinen »wilden, reißenden« Wolf, sondern nur freundliche, überaus friedliche Wölfe, die niemandem etwas zuleide tun wollen, sieht man davon ab, dass sie von der Natur dazu geschaffen wurden, die Übervermehrung vieler Tierformen ihres Lebensraumes zu verhindern und dafür deren Bestand durch Beseitigung schwächlicher Individuen gesund zu erhalten.


Für diese Lebensaufgabe haben sie ein Sozialleben entwickelt, dass selbst uns Menschen beispielhaft sein kann und dass sie — zumindest in Form des Hundes — mit uns zu teilen bereit sind. Wer das verkennt, und wer das nicht gerade in jener Zeit, in der der Welpe seine sozialen Antriebe verwirklicht und ausbaut, sehr bedacht fördert, der macht sich dem Hund gegenüber schuldig.

Rangordnungsphase (13.-16.Lebenswoche)
Der Hund nimmt seine Stellung in der Rangordnung ein. Der Rudelführer Mensch wird auf seine Führungsqualitäten geprüft. In dieser Phase ist es wichtig, das der Welpe seine Grenzen kennt und vom Mensch klare Regeln erhält.

Rudelordnungsphase (5. /6. Monat)
In diese Zeit fällt der Gebisswechsel des jungen Hundes. Er ist nun bestrebt, sich seinen Platz im Rudel zu suchen und seine Position zu festigen. Der neue Besitzer des Hundes muss dem Hund deutlich klarmachen, dass die Stellung des Hundes die unterste im „Familienrudel“ ist. Damit ist für den Hund seine Position geklärt, und er wird sich nun besonders eng demjenigen anschließen, der für ihn den Rudelführer symbolisiert, dessen Autorität anerkannt wird.

Pubertätsphase (7. -12. Monat) Dauer ist rasseabhängig
Der Rüde hebt (in der Regel) erstmalig sein Bein, die Hündin hat die erste Läufigkeit, Konkurrentinnen werden weg gebissen. In dieser Phase erlebt man oft regelrechten Trotz bei den Hunden und er scheint alles bereits Erlernte einfach wieder „vergessen“ zu haben. In dieser Zeit sollte man keinesfalls resignieren, sondern mit liebevoller aber unnachgiebiger Konsequenz weiter mit dem Hund arbeiten.

Reifungsphase (12. bis 18. Monat)
Nun zeigt es sich, ob der Hund die Anleitung erhalten hat, die seine Entwicklung optimal fördern konnte. Der fortdauernde Bestand der Lernfreudigkeit und der Bereitschaft zur freundlichen Kontaktaufnahme mit Mensch und Tier belegen dieses.
Der Hund ist nun psychisch ausgereift und kaum noch zu verändern. Positive, wie negative Eindrücke und Erfahrungen bestimmen nun sein weiteres Handeln.

Text zitiert und übernommen von Eberhard Trumler aus seinem Buch: “Hunde ernst genommen”,
Piper Verlag,1989, 9.Auflage

Doch nun zurück zu Ihrem neuen Familienmitglied…
Sie waren bereits einige Mal auf Besuch und konnten die Kleinen aufwachsen sehen, aus den Babies sind kleine Racker geworden. Gerade als Ersthundehalter kommt viel Neues auf Sie zu, deshalb haben wir Ihnen hierzu einen Leitfaden erstellt.


Wir haben unseren Welpen den bestmöglichen Start ins Leben gegeben und nun sind Sie am Zug ihrem neuen Familienmitglied den Übergang ins neue Daheim so einfach wie möglich zu gestalten. Unsere Welpen werden gut auf das Leben vorbereitet. Sie kennen bereits verschiedene Untergründe, verschiedene Spielsachen, sie haben den Garten erkundet, wie waren bereits an der Leine auf Spaziergängen mit der Mama und auch alleine, sie sind bereits einige Male Auto gefahren und haben Kinder kennengelernt. So sind sie bereits mit vielen verschiedenen Geräusche und Alltagssituationen konfrontiert worden. Nun ist es an Ihnen den Welpen weiterhin positiv zu prägen und zu einem gut erzogenen und wesensfesten Junghund zu formen.


Für den Welpen gibt es jetzt eine völlig neue Situation, es kann es sein, dass er etwas verunsichert und ängstlich ist ist.  Wenn Sie mit Ihrem Welpen zuhause ankommen, tragen sie ihn umgehend zu einem Ort wo er sein Geschäft verrichten kann. Sobald er sich gelöst hat, loben sie ihn verbal. Sie können ihn auch dazu auffordern mit einem bestimmten Kommando, z. B. „mach Pipi oder Bisi“. Erst danach sollten Sie ihn ins Haus oder Wohnung nehmen. Falls es Treppen hat, sollte der Welpe hinaufgetragen werden. Er  wird in seinem neuen Zuhause erstmal alles beschnuppern wollen. Geben Sie ihm Zeit, alles anzuschauen.


Für den Welpen ist es das erste Mal, dass er von der Mutter und seinen Geschwistern getrennt ist. Zeigen Sie ihm seinen eigenen Platz, wo er sich zurückziehen kann. Je nach Grösse des Hauses oder Wohnung macht es Sinn wenn man mehrere Hundebetten aufstellt. Vielfach werden wir gefragt, ob der Welpe einen vertrauten Gegenstand wie zum Beispiel eine Decke mit ins neue Zuhause bekommt. Wir sind der Meinung, dass es für den Welpen besser ist wenn es einen klaren Schnitt gibt, wenn er ins neue Zuhause kommt. Stellen Sie sich vor, der Welpe ist das erste Mal ganz alleine, seine Mama und seine Geschwister sind nicht da, seine Nase sagt ihm jedoch, hier riecht aber überall nach ihnen. Sie müssen doch irgendwo sein - der Welpe hat den vertrauten Geruch in der Nase, er kann jedoch seine Mama und Geschwister nicht finden. Dies kann für den Welpen schmerzhafter sein, wie wenn ein Kind Heimweh hat. Daher geben wir Ihnen eine ganz neue Decke mit, welche nicht nach seinem Wurflager riecht.


Das Hundebett sollte zugfrei und immer am gleichen Ort stehen. Wählen sie das Hundebett nach Grösse Ihres Hundes, er sollte ausgestreckt darin Platz haben. Kleiner Tipp für Zwergpinscherbesitzer.. Pinscher lieben es unter Decken zu kriechen oder eine Schlafhöhle oder eine Box zur haben. Sie lieben Kuscheldecken und werden sich gerne darin einbetten. Beachten Sie, dass der Welpe anfangs ziemlich alles anknabbern wird. Der Welpe wird sein Zuhause erkundigen, daher ist es wichtig, dass Sie bereits vorher das Haus oder Wohnung welpensicher machen.

Achten Sie auf folgende Gefahren:
- Stromkabel
- Kleine Gegenstände die verschluckt werden können
- Putzmittel und Chemikalien
- Giftige Pflanzen (siehe Merkblatt am Seitenende)
- Zu kleines Hundespielzeug
- Keine Rasierklingen, leere Futterdosen, Glasscherben, Nägel in frei stehenden Abfalleimern
- Giesskannen mit Düngemittel
- Pflanzgefässe mit Hydrokügeli oder Seramis (Verschluckungsgefahr)

Achten Sie im Garten dass der Zaun keine Löcher hat wo der Welpe entwischen kann und schliesst das Gartentor richtig? Falls ein Pool vorhanden ist, diesen eventuell abdecken, dass der Welpe nicht hineinfallen kann.


Achten Sie bei der Auswahl der Spielsachen darauf, dass diese welpengerecht sind. Kleine Gegenstände können schnell verschluckt werden (z.B. Knopfaugen bei Stofftieren). Der Welpe kann es verschlucken oder daran ersticken.


Ihr Welpe wird am Anfang alles was herumliegt für Spielzeug halten: Schuhe, Socken, Zeitungen, Brillen, Handys, Kabel usw. Er muss erst noch lernen was er darf und was nicht.


Achten Sie darauf, dass immer genug Wasser bereitsteht. Sie benötigen zwei Hundenäpfe. Einer sollte stets mit frischem Wasser gefüllt sein, der zweite ist für das Hundefutter. Das Futter sollte an einem ruhigen Ort verabreicht werden und der Hund sollte dabei nicht gestört werden, da er sonst das Futter zu hastig herunter schlingt es so später wieder erbrechen könnte. Die Näpfe sollten immer am gleichen Ort stehen.

Treppen
In den ersten Wochen sollte ihr Welpe noch keine Treppen selber steigen. Für einen Zwergpinscherwelpen sind solche Tritte auch noch sehr hoch. Vorsicht ist auch geboten, wenn die Treppentritte offen sind. Es macht jedoch nichts wenn Ihr Welpe mal einige Tritte selber steigt, hier muss man den gesunden Menschenverstand walten lassen. Wenn der Welpe mal erlickt hat, dass er die Treppe rauf und runtersausen kann, sollte man ihm Einhalt gebieten. Ideal ist ein Hundeabsperrgitter für Treppen oder ein Treppenschutzgitter.

 

Ruhephasen

Wichtig: Wecken Sie den schlafenden Welpen nicht auf. Der Welpe braucht seine Ruhepausen, es ist wichtig, dass man die Ruhepausen respektiert, das gilt für alle Familienmitglieder. Sollten Sie bereits andere Tiere im Haushalt haben, lassen Sie den Welpen anfangs nicht mit ihnen alleine. In der Regel gewöhnen sich die Tiere schnell aneinander. Auch Kinder sollten mit dem Welpen nicht alleine gelassen werden. Kinder und der Welpe können sehr ungestüm sein beim spielen, sie haben noch sehr spitzige Zähnchen, welche sehr unangenehm sein können. Die Kinder müssen verstehen, dass der Welpe kein Spielzeug ist.


Ein Welpe hat kein Zeitgefühl, er wird spielen und rumtoben bis er fast im Stehen einschläft. Falls Sie dies bemerken, nehmen Sie den Welpen auf dem Arm und beruhigen Sie ihn. Legen Sie ihn danach auf seinen Schlafplatz und bleiben Sie einem Moment bei ihm bis er eingeschlafen ist. Lassen Sie den Welpen solange schlafen wie er möchte.

Versäubern
Zeigen Sie Ihrem Hundekind, an welchem Platz er sich lösen darf. Da der Darm und die Blase des Welpen noch sehr klein ist, muss der er sich auch dementsprechend oft lösen/versäubern.  In der Regel muss der Welpe sich nach dem Fressen, Spielen und Schlafen versäubern. Beobachten Sie Ihren Welpen, falls er beginnt kleine Kreise zu laufen, sucht er einen Platz um sich zu lösen. Tragen Sie den Welpen dann sofort ruhig an seinen Platz. Sie können einen „Befehl“ geben wie-mach Pipi oder Bisi. Wenn er sich gelöst hat, loben Sie ihn ausgiebig  (feines Pipi oder Brav) oder belohnen Sie ihn mit einem feinen Leckerli.


Haben Sie immer Haushaltpapier und Desinfektionsmittel bereit, falls mal ein Malheur passiert.


Passiert mal ein Malheur in der Wohnung oder Haus, dann schimpfen Sie nur mit ihm, wenn dies in Ihrem Beisein passiert ist und Sie es beobachtet haben. Sagen Sie Nein oder Pfui und tragen Sie in an seinen bekannten Lösungsplatz. Wenn er dort nochmals ein „Geschäftchen“ macht, loben Sie ihn wieder überschwänglich.
Sollten Sie ihn hingegen nicht beobachtet haben, strafen Sie den Welpen nicht, er versteht den Zusammenhang nicht mehr. Tunken Sie auf keinen Fall seine Schnauze in das Pipi oder Geschäft oder schlagen ihn nicht z.B. mit einer zusammengerollten Zeitschrift. Solche Handlungen verstören den Welpen und wird das Vertrauen zu Ihnen zerstören. Es wird eine Weile dauern, bis ihr Welpe dies begreifen wird. Je mehr Sie den Welpen positiv bestätigen, desto schneller wird er stubenrein. Haben Sie Geduld mit ihm. Es kann vereinzelt bis zu einem halben Jahr gehen, bis der Welpe dies verknüpft hat.

Die ersten Nächte
Lassen Sie den Welpen in den ersten Nächten in Ihrer Nähe schlafen. Richten Sie ihm einen Schlafplatz (Hundekörbchen oder Hundebox) neben Ihrem Bett ein. Legen Sie die erhaltene Kuscheldecke in den Korb oder Box. Sie können eine Hand in die Box halten bis der Welpe eingeschlafen ist. Falls Sie eine Box benutzen, können Sie später auch das Gitter schliessen. Sollte das Hundekind mitten in der Nacht unruhig sein, muss es sich vermutlich lösen. Tragen Sie sofort an seinen Pipiplatz, damit es sich lösen kann. Loben Sie den Welpen wenn er sich gelöst hat. In der ersten Zeit werden Sie etwas weniger Schlaf erhalten, Ihrem Welpen schenken Sie jedoch Sicherheit und Geborgenheit. Diese investierte Zeit lohnt sich und Ihr Hund wird Ihnen dankbar sein.

 

Ob man den Hund im Bett schlafen lassen sollte, muss jeder für sich entscheiden. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass der Welpe schneller durchschläft und zufriedener ist, wenn er bei seinem Menschen schlafen darf. 

 

Schmusezeit
Ein Welpe wird seine Welt erkundigen, er wird alles beschnuppern und an vielen Gegenständen riechen. Er möchte seine Familie kennenlernen, dies geschieht vor allem über den Geruchssinn. Wir haben uns intensiv mit unseren Welpen beschäftigt, ein Küsschen auf die Wange oder Nase an Nase kennen sie bereits. Nutzen Sie die Schmusezeit, um den Welpen zu kontrollieren.


Riechen Sie am Fell des Welpen, schauen Sie unter seine Rute (ist etwas verklebt?), massieren Sie seine Ohren, schauen Sie in die Ohren, riechen Sie daran. Geben Sie ihm spielerisch den Finger in den Mund und kontrollieren Sie die Zähne (Zahnwechsel). Kraulen Sie ihm den Bauch, fahren Sie mit der Hand die Läufe hinunter und fahren vorsichtig zwischen den Ballen, berühren Sie die Krallen. Hier können Sie auch damit beginnen, den Bewegungsablauf beim Krallenschneiden zu simulieren. Zeigen Sie dem Welpen die Krallenzange, lassen Sie ihn daran riechen. Nehmen Sie sanft die Pfote in die Hand, mit der anderen Hand führen Sie die Krallenzange an die Pfote (ohne zu schneiden). Loben Sie ihn ruhig, wenn er artig mitmacht. Loben Sie ihn nicht zu überschwänglich, da er sonst zu überdreht reagiert. Ruhig loben und weitermachen. Am Schluss können Sie auch aufstehen und den Welpen mit einem Spiel oder Leckerli zu belohnen.

Hundetraining
Es ist wichtig, dass Sie sich eine gute Hundeschule aussuchen. Sie sollten mit Ihrem Welpen unbedingt die Welpenschule besuchen, für das Hundekind ist dieser Kontakt wichtig. Es ist wie ein Kindergarten, die Hundekinder spielen miteinander und sie lernen zusammen mit Ihren Besitzern spielerisch neue Situationen kennen. Es gibt einen Parcour mit Ballkisten, Wackelbretter, verschiedene Untergründe, Flattervorhang, Hängematten usw. Dies alles hilft dem Welpen zu einem wesensfesten Hund heranzuwachsen. Wenn ihr Hund die Übung gut gemacht hat, loben Sie ihn verbal und oder mit einem Leckerli.

 

Wichtig: Hören Sie immer mit einer positiven Bestätigung auf, das heisst, solange Ihr Hund die Übung gut macht. Eine verpatzte Übung wäre ein schlechter Schluss, da das Hundekind das Gelernte später im Schlaf verarbeitet und ein schlechter Schluss nicht positiv verarbeitet wird.


Achten Sie bitte darauf, dass ganz grosse und kleinere Rassen getrennt sind. Wenn der kleinere Welpe immer wieder von einem grösseren umgerannt wird, wird es ihm schnell keinen Spass mehr machen und er wird sich irgendwann verteidigen oder er ängstigt sich. Dies kann schnell soweit führen, dass Ihr Hund später Angst oder Agressionen gegenüber grösseren Hunden zeigt. In solchen Situationen sollte man eingreifen und es nicht die Hunde untereinander ausmachen lassen. Sie sind der Chef und sein Beschützer und können solche Situationen ruhig unter Kontrolle bringen.


Auch ein Satz den man immer noch oft hört: Welpen geniessen bei allen Hunden den Welpenschutz. FALSCH!

 

Der sogenannte Welpenschutz existiert nur im EIGENEN Rudel. Ausserhalb des Rudels bzw. mit fremden Hunden können Sie sich nicht darauf verlassen. Natürlich gibt es immer  sehr soziale Hunde, welche einem Welpen nie etwas antun würden. Nehmen Sie Ihrem Welpen bei Sichtung anderer Hunde an die Leine (gilt übrigens auch für erwachsene Hunde) und prüfen Sie, ob sich der fremde Hund eignet um mit Ihrem Welpen zu spielen (Grösse, nicht zu ungestüm usw.). Fragen Sie gegebenenfalls den Hundehalter nach dem Charakter seines Hundes. So können Sie sicher sein, dass Ihr Welpe keine schlechten Erfahrungen macht.
Zwergpinscher sind sehr intelligente Hunde und mögen es nicht wenn jede Woche immer dasselbe Programm abgespult wird. Schauen Sie sich verschiedene Hundeschulen an, in der Regel kann man eine Schnupperstunde machen oder beim Training zusehen um sich ein Bild zu machen.

Wie lernfähig ist ein Welpe?
(Auszug von https://www.hundeshop.de/Wie-lernfaehig-ist-ein-Welpe/)

Welpen sind neugierig und möchten alles genau wissen. Diese Eigenschaft ist sehr nützlich, denn sie prägt den Hund für sein späteres Leben. Während viele Eindrücke täglich zu verarbeiten sind, lernt der Welpe sein Zuhause, seine Umgebung und sein Umfeld Schritt für Schritt kennen. Deshalb haben wir Halter auch eine große Verantwortung. Denn nur das, was wir dem Hund zeigen und er es situationsbedingt verknüpft, prägt ihn für sein restliches Leben. Es ist also wichtig für uns, die Lernfähigkeit des Welpen richtig zu fördern und ihm zu zeigen, was wir von ihm möchten.


Wie entwickelt sich die Lernfähigkeit des Welpen?
Bei der Geburt des Welpen ist das Gehirn zunächst unterentwickelt und verfügt nur über einen gering genutzten Prozentanteil des eigentlichen Gehirns. Während sich die Entwicklung der Hirnleistung in den nächsten 3 Monaten entwickelt, sind die Wesenstendenzen, wie z.B. Ängstlichkeit, Mut oder vorsichtiges Verhalten bereits ab der achten Woche erkennbar. Nach Abschluss der Grundentwicklung beginnt die nächste Phase, die sogenannte Reifungsphase. Gebildete Synapsen vernetzen sich jetzt, so dass die spätere Lernphase beginnen kann. Eindrücke wie Umgebung oder Geräusche werden zwar noch unbewusst wahrgenommen, sind aber in der späteren Entwicklung nicht mehr komplett fremd. Etwa ab dem 3. Monat ist die große Entwicklungsphase des Gehirns abgeschlossen und die Weichen für das spätere Verhalten des Hundes sind gestellt. Während ein Kind ca. 7-10 Jahre für diese Entwicklung benötigt, verläuft die Lernfähigkeit des Welpen binnen dieser 3-4 Monate sozusagen im Zeitraffer.


Wie kann der Halter die Lernfähigkeit des Hundebabys fördern?
Hundewelpen betrachten ihre Welt als Abenteuer. Sie möchten alles erkunden und entdecken. Doch auch wenn es nicht so erscheint, um die Eindrücke richtig verarbeiten zu können brauchen sie Zeit. Deshalb sollte der Halter seinen Welpen langsam aber stetig an neue Erfahrungen heran führen. Gerade für frisch gebackene Hundeeltern ist dies häufig ein schwieriges Thema. Zunächst einmal hilft es, den Hund einfach in sein tägliches Leben mit einzubeziehen. Der Hund lernt so den Alltag kennen und es stellt sich für ihn ein wichtiger, täglicher Ablauf ein. Gerade Vierbeiner brauchen diese Routine. Auch der spätere Besuch einer Hundeschule fördert die Lernfähigkeit des Welpen. Beide Partner profitieren von diesen Besuchen, Halter tauschen ihre Erlebnisse aus und Welpen machen ihre Erfahrungen mit anderen Hunden. Wichtig ist hier zu erwähnen, dass diese Besuche durchweg positiv zu gestalten sind. Die Bedürfnisse der Welpen müssen beachtet werden und Mobbing durch andere Artgenossen ist zu unterbinden. Auch der Satz: „Das machen die Hunde untereinander aus“ hat sich hier als gefährlich erwiesen. Wir Halter sollten immer einschreiten, denn der Hund soll uns vertrauen. Wie kann er das, wenn wir ihn in einer für ihn unangenehmen Situationen nicht beschützen oder ihn gar alleine lassen?

Richtig Füttern
Ein weiterer wichtiger Punkt ist auch die richtige Ernährung des Welpen. Gerade in der Wachstumsphase müssen dem Hund genügend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zur Verfügung stehen, damit sich das Gehirn, die Zähne, die Knochen und die Muskulatur richtig ausbilden können. Es ist also wichtig, auf die Hochwertigkeit des Futters zu achten, damit dem Hund alle nötigen Nährstoffe für eine gesunde Entwicklung zur Verfügung stehen. Gerne helfe ich Ihnen ei der richtigen Auswahl. Unsere Hunde erhalten eigens zusammengestellte Rohfütterung.


Zeit und Geduld für den Welpen
Ruhephasen sind für den kleinen Hund ganz wichtig, sonst besteht die Gefahr einer Reizüberflutung. Deshalb müssen wir darauf achten unseren Vierbeiner nicht zu überfordern, auch wenn er uns überhaupt nicht müde erscheint. Wir sollten ihm die Möglichkeit bieten selbst zu entscheiden, wann es für ihn zu viel wird. Kurze Spaziergänge und kleine, dafür aber häufigere Spieleinheiten sind für den Anfang sinnvoller. Damit der Hund lernt, dass wir darüber entscheiden wann wir gemeinsam spielen, brechen wir das Spielen auch ab. Es wäre falsch zu warten bis der Hund müde ist und das Spielen von selbst beendet. Hunde können und müssen jeden Tag etwas Neues erleben dürfen, doch Hundehalter brauchen dazu ein wenig Geduld.
Durch Reizüberflutung können später Probleme entstehen. Gönnen wir dem Welpen Zeit seine Umwelt langsam zu erforschen und führen wir ihn behutsam in unsere Welt. So entwickelt sich Vertrauen und Liebe, das Band für ein gemeinsames und glückliches Zusammenleben.

Tipps im Hundealltag
Der erste Tierarztbesuch
Je positiver dieser Tierarztbesuch ausfällt, desto einfach sind alle weiteren Konsultationen. Lassen Sie sich einen Termin geben, damit Sie nicht zu lange im Wartezimmer warten müssen. Sollte doch noch warten müssen, machen Sie einen kurzen Spaziergang um die Praxis herum. Dort gibt viele neue Sachen zu entdecken, welches den Welpen ablenkt. Nehmen Sie besonders feine Leckerli mit, dies kann auch eine Tube Leber- oder Lachspaste sein, um Ihrem Welpen bei artigem Verhalten zu belohnen. Sie können ihn mit den Leckerlis auch vom kleinen Pieks der Spritze ablenken. So wird er auch das nächste Mal wieder gerne die Tierarztpraxis betreten. Sinnvoll ist es auch, bei seiner Tierarztpraxis einfach nur so kurz vorbei zu gehen und ihn dort positiv zu bestätigen, ohne das am Hund etwas gemacht wird. So behält er diesen Ort als positiv im Gedächtnis.


Impfen und Entwurmen
Vor Infektionskrankheiten kann man sich am sichersten durch eine Impfung schützen. Bei den Impfungen unserer Hunde handelt es sich vorwiegend um Impfungen gegen Virusinfektionen. Da es im Krankheitsfall nur wenig wirksame Mittel gegen diese Virusinfektionen gibt, kommt es oft zu schweren Erkrankungen oder zu Todesfällen. Für einen guten Impfschutz ist eine durchdachte und regelmässige Impfprophylaxe angezeigt.

Grundimmunisierung
Bei Hunden, die zum ersten Mal geimpft werden oder Hunden, die schon länger nicht mehr geimpft wurden, müssen zwei Impfungen im Abstand von 3-4 Wochen erfolgen. Diese Impfungen bezeichnet man als Grundimmunisierung. Hierdurch wird ein Impfschutz aufgebaut, der durch regelmässige Nachimpfungen aufrechterhalten werden kann. Erfolgt die zweite Impfung nicht innerhalb 3-4 Wochen ist der Impfschutz zeitlebens ungenügend.


Ihr Welpe wurde bei uns bereits erstimmunisiert. Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Liebling zum bestimmten Zeitpunkt (welche ich Ihnen mitteilen werde) den Tierarzt aufsuchen und die 2.Impfung vornehmen lassen. Danach ist ihr Hund grundimmunisiert. Betreffend Impfungen helfe ich Ihnen gerne persönlich weiter.

Entwurmung (Quelle: www.esccap.ch)
Ganz gleich ob Welpe, Senior oderJagdhund, grundsätzlich können sich alle Hunde mit Würmern anstecken. Je nach Alter, Haltung, Nutzung und Ernährung ist das Risiko jedoch unterschiedlich hoch, so dass manche Tiere seltener, andere häufi ger kontrolliert bzw. entwurmt werden sollten. Mit Spulwürmern können sich Welpen bereits über die Muttermilch, Hunde sogar im Mutterleib anstecken. Später infiziert sich der Hund, indem er mit anderen Tieren oder deren Ausscheidungen in Kontakt kommen. Bestimmte Würmer können auch über Bandwurmstadien übertragen werden, die sich in Beutetieren wie Mäusen und Kaninchen befinden. (Quelle: www.esccap.ch)

Grundsätzlich kann man nicht prophylaktisch entwurmen. Jede Entwurmung ist Gift für Ihren Hund und greift den Darm an, welcher ganz zentral wichtig ist für das ganze Gesundheitssystem. Wir lassen den Kot unserer Hunde regelmässig untersuchen und wissen somit, ob eine Entwurmung nötig ist oder nicht. Eine Entwurmung ist nur sinnvoll, wenn auch ein Wurmbefall besteht.

Wenn Sie den Hund entwurmen (prophylaktisch wie es gerne genannt wird), kann es trotzdem sein, dass der Hund 2 Tage später wieder Würmer hat. Daher kann NICHT prophylaktisch entwurmt werden. Gerne gebe ich Ihnen persönlich weitere Auskünfte und Adressen wo man diese Kotuntersuchungen kostengünstig durchführen kann.

Fütterung
Unsere Hunde werden gebarft (Rohfütterung). Zusätzlich erhalten Sie gesunde Leckerli und Kausachen  (naturbelassene Rinder- oder Pferdehautstreifen, Entenbrust, Hühnerbrust usw).

Die Welpen wurden auf mit Rohfütterung aufgezogen. Es ist wichtig, dass Sie nach der Übernahme Ihres Welpen, dieses Futter weiterhin geben. Sie sollten auf keinen Fall einfach sofort das Futter wechseln, sonst wird ihr Welpe sie mit Durchfall überraschen. Gerne werde ich Ihnen auch dabei helfen, wie man die Rohfütterung einfach umsetzen kann.

Falls Sie später zu einem anderen Futter wechseln möchten, nehmen Sie sich Zeit und studieren die Zusammensetzung der verschiedenen Futter. Gerade Discounterfutter hat vielfach nur einen minimalen Fleischanteil. Ein gutes Hundefutter hat 50-70% Fleischanteil und möglichst keine Getreidezusätze darin. Gerne stehe ich Ihnen bei Fragen zur Verfügung. Sobald Sie sich für eine Marke entschieden haben, beginnen Sie langsam mit der Umstellung. Mischen Sie das neue Futter unter das bisherige Futter (3/4 bisheriges Futter-1/4 neues Futter). Danach mischen Sie täglich ein wenig mehr des neuen Futters dazu, bis das bisherige Futter ganz abgebaut ist. Eine direkte Umstellung kann Durchfall zur Folge haben. Gerne berate ich Sie betreffend der Futterauswahl.


Es können täglich Kauartikel zur Beschäftigung gegeben werden, die Auswahl ist riesig. Bitte achten Sie, darauf dass Sie naturbelassene Knabbersachen kaufen. Artikel wie gebleichte Kauknochen, oder in Form gepresste Hautknochen werden vielmals im Ausland hergestellt. Die dortige Herstellung wird nicht geprüft und es wird mit Chemikalien gearbeitet, die wir mit Wissen niemals unserem Liebling geben würden.


Achten Sie darauf, dass zusätzliche Knabberartikel und Leckerli nicht überwiegen, ansonsten muss die Futterration gekürzt werden. Übergewichtig ist auch für Hunde nicht gesund!


Ihr Hund sollte immer frisches Trinkwasser zur Verfügung haben!


Nach der Fütterung sollte der Hund auf keinen Fall rumtoben oder wild spielen. Bringen Sie ihn nach dem fressen an seinen gewohnten Lösungsplatz und warten Sie bis er sein Geschäft gemacht hat (loben nicht vergessen ;-). Danach sollte man besorgt sein, dass der Welpe sich hinlegt oder zumindest nicht rumtobt. Sollte er nicht zu beruhigen sein, kann er auch in seine Box gebracht werden. Ein wildes Rumtoben kann eine Magendrehung zur Folge haben, diese enden sehr schnell tödlich. Bei kleinen Rassen kommt dies zwar eher selten vor, aber etwas Vorsicht zugunsten des Hundes kann nicht schaden.


Füttern mit Essenresten und Füttern am Tisch
Schicken Sie Ihren Liebling während des Essens auf seinen Schlafplatz. Sie können ihm auch ein Hundekörbchen in der Nähe herrichten. Füttern Sie den Welpen niemals am Tisch. Solche Handlungen merken sie sich sehr schnell und der Hund wird zum Bettler. Sie werden nicht mehr in Ruhe essen können, weil der Hund immer um den Tisch herumstreichen wird und die Leute belästigen wird. Sie merken auch ganz schnell, von welchen Familienmitglieder etwas zu erwarten ist, bzw. dass z.B. bei Kleinkindern auch mal was vom Tisch herunterfallen kann.


Giftige Lebensmittel
Geben Sie ihrem Hund niemals diese Lebensmittel. Diese können in gewissen Mengen tödlich sein!

- Schokolade (je höher der Kakaoanteil desto giftiger, auch täglich eine kleine Menge davon, kann irgendwann tödlich sein. Der Hund wird langsam vergiftet)
- Süssspeisen, auch solche mit Zuckeraustauschstoffen (Xylit Birkenzucker)
- gewürztes und frittiertes Essen
- verschimmeltes Futter/Essen
- Avocado
- Weintrauben, Rosinen
- Zwiebeln, Knoblauch
- Babynahrung welche Zwiebeln enthält
- rohe Kartoffeln und Bohnen
- Kaffee
- Grüne Tomaten
- Macadamia-Nüsse
- Fruchtkerne und Fruchtkeime (Blausäure)
- Alkohol

Vorsicht ist geboten bei:
- Leber in grossen Mengen
- Milch und Rahm (kann Durchfall erzeugen)
- grössere Menge an Knochen, es kann zu Verstopfungen oder Darmverschluss führen
  Wichtig ist das weiche Knochen verfüttert werden, welche Knorpel enthalten. Füttern Sie niemals
  tragende Knochen und gekochte oder erhitze Knochen (z.B. Parmaschinkenknochen).

Zähne
Ihr Welpe hat jetzt noch die ersten Zähne (Milchzähne), es wird nicht mehr lange gehen, da wird der Zahnwechsel beginnen. Es ist wichtig, dass Sie die Zähne regelmässig kontrollieren, damit Sie sehen können, ob die Zahnwechsel stattfindet. Auch hier ist es bereits von Vorteil, wenn man regelmässig mit dem Welpen übt, die Schnauze zu öffnen und sich ins Mail schauen zu lassen. Immer schön loben, wenn er gut mitmacht. Gerne werde ich Ihnen diesen Griff auch gerne zeigen, damit Sie diesen zuhause üben können.
Vermutlich werden Sie zwischendurch plötzliche einige Zähne finden, welche Ihrem Welpen bereits ausgefallen sind. Bei den Eckzähnen müssen Sie besonders darauf achten. Manchmal wächst der neue Zahn bereits nach, obwohl der Milcheckzahn noch immer fest drin sitzt. Dies müssen Sie beobachten, im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Tierarzt ob man den Zahn operativ entfernen muss. Dies sollte bis zum 6. Lebensmonat erfolgen.

Für eine gute Zahnhygiene können Sie Ihrem Hund Knabberartikel geben. Rinderhautstreifen, Rinder, Lamm, oder Kaninchenohren oder auch Kalbsbrustbein roh helfen gegen Zahnstein. Einige Hunde mögen auch ein spezielles Wurzelholz zum knabbern. Bitte geben SIe ihrem Hund keine Markbeinknochen, die Gefahr, dass sich der Knochen über die Schnauze stülpt ist gross. Dieser kann dann nur noch unter Sedation beim Tierarzt aufgesägt werden. Aussderem ist dies ein tragender Knochen. Tragende Knochen sind sehr hart und können Mikrorisse in den Zähnen verursachen. Dies gilt übrigens auch für Hirschgeweihe! Besser geeignet sind Kauwurzel, Büffelhörner oder Rinderklauen.

 

Wussten Sie, dass unter anderem auch die Ohrenstellung mit dem Zahnwechsel zu tun hat? Meistens entscheidet sich nach dem vollzogenen Zahnwechsel ob ihr Zwergpinscher Stehohren bekommt oder ob er Klappohren behält. Anfangs ist auch beides möglich, ein Ohr steht, das andere hängt.. lassen Sie sich überraschen.

Augen und Ohren
Kontrollieren Sie regelmässig die Augen und Ohren. Reinigen Sie diese mit einem weichen feuchten Lappen oder Babyfeuchttücher. Bei tränenden Augen können Sie dem Hund homöopathische Augentropfen geben. Nehmen Sie auf keine Fall  Kamille oder Milch, wenn das Auge tränt! Bei einer starken Augenentzündung (Auge, Bindehaut ist rot gefärbt) sollten Sie den Tierarzt aufsuchen.

 

Krallen

Der Welpe lernt bereits bei uns das Krallen schneiden kennen. Führen Sie diese Abläufe unbedingt weiter, nur so werden Sie einen Hund haben, welcher sich ohne Probleme die Krallen schneiden lässt. Es ist sehr unterschiedlich, wie oft die Krallen zurück geschnitten werden müssen. Auch hier werden ich Ihnen zeigen, wie man es richtig angeht. Es ist wichtig, dass die Krallen kurz gehalten werden, da es sonst zu Gangbildveränderungen und Fehlstellungen kommen kann. Die Kralle sollte, wenn der Hund normal steht, nicht auf dem Boden aufstehen.

Hundezubehör
Im Laufe des Jahres werden Sie vermutlich des Öfteren mal ein neues Halsband oder Geschirr für Ihren Liebling kaufen. Beim Brustgeschirr ist darauf zu achten, dass es wirklich gut sitzt. Nehmen Sie den Hund mit ins Geschäft und probieren Sie die verschiedenen Brustgeschirre aus. Lassen Sie sich vom Personal beraten. Ein schlecht sitzendes Geschirr wird die Haut aufscheuern, bei zu gross gewählten Geschirren, kann der Hund sich aus dem Geschirr befreien.


Ziehen Sie ihrem Hund das Halsband aus, wenn Sie zuhause sind. Wenn das Halsband dauernd getragen wird, kann es kahle Stellen am Hals geben. Ausserdem besteht Verletzungsgefahr, falls der Hund mal irgendwo damit hängen bleibt.

 

Leinen:

Vielfach sieht man die jungen Hunde an der Ausziehleine (Rollleinen). Für das tägliche Training empfehle ich Ihnen keine Ausziehleine zu verwenden. Der junge Hund lernt nicht wo die Grenzen sind, selbst am Ende der Leine wird er sich in Halsband oder Geschirr legen und weiterziehen. Wenn Sie es genau vergleichen-wenn der Hund an der Leine zieht ist es eigentlich egal er dies in einem oder fünf Meter Entfernung macht. Der Unterschied ist hier, dass Sie den Hund in Ihrer Nähe besser kontrollieren und korrigieren können. Mit der Rollleine wird ihr Welpe dies nie richtig lernen. Es gibt verschiedene Wege dies dem Welpen beizubringen. Gerne zeige ich Ihnen wie Sie es richtig machen.

Spaziergänge mit dem Welpen
Es gibt eine Faustregel für die Spaziergänge mit Welpen. Man sollte den Welpen nicht überfordern, der kleine Hund wird zwar von sich aus gerne weiter laufen und springen, es liegt jedoch in unserer Verantwortung, die Dauer des Spaziergangs zeitlich zu begrenzen. Die Knochen des Welpen sind noch zu schwach für grössere Belastungen.


Eine Minute Zeit pro Spaziergang pro Lebenswoche. Ein 10 Wochen alter Welpe sollte also maximal 10 Minuten am Stück gehen. Dies dürfen Sie jedoch mehrmals am Tag mit Ihrem Welpen machen (3-4x). Bei längeren Wegstrecke sollte der Welpe getragen werden. Sollten Sie mehrere Hunde haben und wollen mit allen Hunden spazieren gehen, sollten Sie den Welpe die restliche Zeit tragen. Es gibt spezielle Hundetragtücher oder Taschen welche praktisch zum mitnehmen sind. Aber auch hier -  der Welpe muss daran gewöhnt werden. In der Tasche getragen zu werden ist für ihn ein spezielles Gefühl.


Setzt man einen jungen Hund zu früh zu grossen Belastungen aus, ist mit Spätfolgen zu rechnen!

 

Hier sehen Sie ein Röntgenbild eines Welpen mit einer gesunden Knochenanordnung.

 

Die Knochen liegen noch weit auseinander, diese müssen erst in die Verbindungen wachsen. Deshalb ist es naheliegend, dass es für das Wachstum des Welpen wichtig ist, dass er nicht überbelastet wird.

 

Wenn Sie ihrem Welpen Sorge tragen, wird er es Ihnen auch später danken!

 


Ich hoffe ich konnte Ihnen einen kurzen Einblick geben, was Sie erwartet.
Bei jeglichen Fragen stehe ich Ihnen gerne mit meinem Wissen und Erfahrung zur Verfügung. Kontaktieren Sie mich ungeniert!

 


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